Die Dünenheide ist einer der bedeutenden Landschaftstypen auf der Ostseeinsel Hiddensee und erstreckt sich südlich der Ortschaft Vitte bis fast nach Neuendorf. Sie bildet neben dem Hochland, den Nehrungshaken (Alter und Neuer Bessin) und dem Gellen einen charakteristischen Teil der Insel.
Auf einer Wanderung über die zahlreichen Trampelpfade lernen sie diesen Teil der Insel Hiddensee von einer ganz anderen Seite kennen.
Besonders im Spätsommer und Frühherbst, während der Blütezeit, entfaltet die Dünenheide ihre volle Schönheit. Die hellen Gelb- und Weißtöne des Dünensandes, die leuchtenden Violett- bis Rosatöne des Heidekrauts und das tiefblaue Azur des Sommerhimmels erzeugen ein beeindruckendes Farbenspiel.
Wie die Dünenheide auf Hiddensee entstanden ist
Die Dünenheide entstand durch Ablagerungen von Küstenmaterial, das zuvor von den Klippen des Dornbuschs abgetragen wurde. Die aufgesetzten Dünen haben sich aus angewehtem Flugsand gebildet, möglicherweise handelt es sich um ehemals wandernde Dünen, die durch das Wachstum von Gräsern und Sträuchern zu passiven Dünen wurden. Der Küstenwind hat dann durch stete Ausblasung für zusätzliche Kuhlen und Vertiefungen gesorgt.
Vegetation und Tierwelt in der Heide
Die Vegetation in der Dünenheide ist typisch für Heidelandschaften.
Vorherrschend ist das Heidekraut Calluna vulgaris; Es ist das bekannteste und dominierende Heidekraut in Heidegebieten. Es zeichnet sich durch seine lila-pinken Blüten aus und ist für seine Anpassungsfähigkeit an nährstoffarme Böden und trockene Bedingungen bekannt.
Die Glockenheide Erica cinerea ist eine weitere häufige Pflanzenart in Heidelandschaften. Sie bildet rosafarbene oder violette glockenförmige Blüten aus und wächst gut auf den sauren, sandigen Böden der Dünenheide.
Die Besenheide Calluna vulgaris ist eng verwandt mit dem Heidekraut und wird manchmal auch als Unterart davon betrachtet. Sie unterscheidet sich durch ihre weißlichen Blüten und wächst ebenfalls auf nährstoffarmen, sauren Böden.
Dazu gesellen sich verschiedene Spezialisten unter den Gräsern. Aber auch Bäume und Sträucher – vor allem Birken und Kiefern – sind hier anzutreffen. Vor allem die Kieferngewächse haben nichts mit ihren in Monokulturen gepflanzten Verwandten (Krüppelkiefern) auf dem Festland zu tun. Hier in Freiheit dürfen sie zu urtümlich geformten, beeindruckenden Bäumen heranwachsen.
Heidelandschaften wie die Dünenheide bieten auch einer angepassten Tierwelt ein Refugium. Das bedeutet hier vor allem Nagetiere, Reptilien und Insekten.
Tipp: Da es hier von Kreuzottern nur so wimmelt, sollte man festes und geschlossenes Schuhwerk tragen, möglichst fest und bestimmt auftreten und die Augen offen halten. Bitte die Wege nicht verlassen.
Bitte beachtet, dass es in der Dünenheide keine schattigen Plätze gibt. Mit Sonnenbrand oder Hitzestich ist nicht zu spaßen.
Wanderungen durch die Dünenheide – wo lohnt es sich?
Die Dünenheide auf Hiddensee eignet sich am besten für Erkundungen zu Fuß. Der sandige Untergrund macht es schwierig, mit dem Fahrrad voranzukommen, und es ist auch besser für die Tier- und Pflanzenwelt, auf das Fahrradfahren zu verzichten.
Es war wohl unvermeidlich, dass auch die Dünenheide vom Menschen besiedelt und zersiedelt wurde. Besonders im Nordteil finden sich unerwartet viele Häuser, die fast ausschließlich an Urlauber vermietet werden. Entlang der Verbindungs -und Zufahrtswege kann man die Naturlandschaft am besten erkunden. Aber wo fängt man am besten an? Nach Meinung des Autors bietet sich ein bestimmter Punkt an, um den Einstieg in die Heide zu finden. Etwa 400 Meter südlich des Hotels Heiderose macht die Straße eine deutliche Kurve nach links. Auf der rechten Seite der Kurve (Koordinaten: 54.541675, 13.100908) kann man sein Fahrrad an den Bäumen abstellen. Von hier aus reichen die Dünen fast bis zur Straße und bieten einen guten Überblick über das sanft gewellte Gelände.
Alternativ kann man auch sein Fahrrad direkt am Hotel Heiderose parken und nach einer ausgiebigen Wanderung dort einkehren und sich stärken.
Erhalt eines sensiblen Ökosystems
Früher wurde die Heide durch extensive Beweidung mit Schafherden niedrig gehalten. Mit dem Rückgang der Schafzucht ist es nun notwendig, menschlich einzugreifen, um eine Verbuschung der Heide zu verhindern. Die Biologische Station Hiddensee führt regelmäßige Arbeitseinsätze durch, bei denen alles entfernt wird, was sich zu Bäumen oder Sträuchern entwickeln könnte. Ziel ist es, den offenen, durch Heidekräutern bestimmten Zustand zu erhalten.
Die Dünenheide dient neben dem Hochland als beliebte Inspirationsquelle für Maler auf Hiddensee. Vor allem bei sonnigem Wetter ist die Chance groß, dass sie in ihre Arbeit versunkene Künstler mit Staffelei sehen werden.
Übrigens können besonders neugierige Urlauber mit Interesse an Geocaching den Mittelpunkt der Insel in der Dünenheide aufspüren. Eine Plakette markiert den Standort und lädt zur Suche ein.