Die schönsten Badestrände auf Hiddensee

Wer das erste Mal nach Hiddensee kommt, spürt schnell: Diese Insel ist anders. Ruhiger, ursprünglicher und auch ein wenig zeitlos. Zwischen sanften Dünen, weitem Himmel und endlosen Sandstränden lässt sich der Alltag schnell vergessen.

In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über die schönsten Badestrände auf Hiddensee – mit Informationen zu Lage, Erreichbarkeit, Ausstattung und Atmosphäre.

Zwar war Hiddensee nie ein mondänes Ostseebad wie Ahlbeck oder Binz, doch die Insel hat ihren ganz eigenen Reiz bewahrt. Schon früh zog sie Sommergäste an, die zwischen Dünen und Dünengras die Ruhe suchten – auch wenn die alten Fischer die Begeisterung fürs Strandleben einst eher belächelten. Alte Postkarten und Fotografien zeigen jedoch, dass sich schon damals viele Badefreunde an den weiten Sandstränden tummelten.

Heute können Besucher an fast der gesamten, rund 17 Kilometer langen Ostseeküste baden. Die Strände unterscheiden sich in Charakter, Zugänglichkeit und Belebtheit – vom lebhaften Vitte bis zu den ruhigen Abschnitten im Süden. Daher habe ich sie in verschiedene Abschnitte gegliedert, benannt nach den angrenzenden Orten.
Nur der Enddorn entzieht sich dieser Einteilung – dort, wo das Meer die Küste formt und der Mensch kaum Spuren hinterlässt, zeigt sich Hiddensee von seiner ursprünglichsten Seite.

Beschreibungen der Badestrände auf Hiddensee

Badestrand Kloster

Der Strand von Kloster ist – abgesehen vom Enddorn – der nördlichste und zugleich kürzeste Badestrand auf Hiddensee. Er liegt beginnt etwa am Hucke genannten Vorsprung der Steilküste des Dornbuschs und zieht sich begleitet von der markanten Huckemauer bis kurz vor Vitte. Bei der Huckemauer handelt es sich um einen eher unregelmäßig geschichteten Steinwall, der diesen Abschnitt prägt. Nur an wenigen Stellen ermöglichen schmale Durchlässe durch das Naturbauwerk das Baden in der Ostsee. Entsprechend wirkt der Strand hier wilder und ursprünglicher: unter den Füßen wechseln sich heller Sand, Kies und rundgeschliffenes Geröll ab.

Während der Badesaison wird der Strand von Rettungsschwimmern der DLRG beaufsichtigt. Am Zugang in der Nähe des Inselmuseums thront ihre kleine Station, wo auch immer ein regionaler Wetterbericht ausgehangen ist. Öffentliche Toiletten, ein Imbiss mit Getränken und Snacks sowie Strandkörbe zur Miete gibt es auf der anderen Seite der Küstenschutzdüne.

Wer einen Strand mit eher rauem Charakter sucht, wird den Strand von Kloster lieben. Da der Zugang begrenzt und der Untergrund stellenweise steinig ist, geht es hier deutlich stiller zu als an den breiten Sandstränden von Vitte oder Neuendorf. Familien mit Kindern wählen meist lieber die flacheren Abschnitte weiter südlich, während Kloster eher Menschen anzieht, die beim Baden und Spazieren den Rückzug und die Natur suchen. Besonders nach Stürmen bietet die Huckemauer ein spektakuläres Schauspiel, wenn sich die Wellen an den Steinen brechen und die Gischt meterhoch aufsteigt.

Für unvergessliche Momente sorgen die Sonnenuntergänge über der Ostsee: Von der Steilküste oberhalb des Strandes aus scheint die Sonne direkt im Meer zu versinken. Jeden Abend versammeln sich dort – über den Biologenweg gut erreichbar – Inselgäste und Einheimische, um das goldene Licht in stiller Andacht zu genießen. Wer anschließend hinabsteigt, kann den Tag unten am Strand mit einem Glas Wein in der langen Dämmerung ausklingen lassen.

Am südlichsten Strandzugang, unweit des Nationalparkhauses, endet der Abschnitt von Kloster. Hier beginnt der befestigte Deichweg, der bis nach Vitte führt. In nördlicher Richtung lädt der Strand hingegen zu einer kleinen Wanderung entlang der Huckemauer ein – ein Stück wilder Küste, an dem sich gut beobachten lässt, wie Wind, Wellen und Wetter die Insel formen. Zwischen Treibholz und Strandgut finden sich immer wieder Hühnergötter und Donnerkeile. Die Tour endet an der Treppe zur Gaststätte und Pension Zum Klausner – früher konnte man von dort weiter hinauf zum Leuchtturm im Hochland steigen. Heute ist die Hochufertreppe in einem schlechten Zustand und die Nutzung vor allem im untersten Bereich als unsicher anzusehen.

Badestrand Vitte

Der Strand von Vitte ist ohne Zweifel der bekannteste und meistbesuchte auf Hiddensee – ein breiter, feinsandiger Küstenabschnitt, der sich entlang des gesamten Ortes zieht. Hier pulsiert das sommerliche Inselleben: Familien, Wassersportler und Sonnenhungrige teilen sich das großzügige Strandareal, während über dem Meer die Möwen kreisen.

Der Hauptzugang befindet sich am Norderende, gleich bei der Rettungsschwimmerstation der DLRG. Hinter der Düne liegen öffentliche Toiletten, ein kleiner Imbiss und der Strandkorbverleih. Nur wenige Schritte weiter befindet sich die Surf- und Segelschule, die Anfängern wie Fortgeschrittenen Kurse anbietet, sowie mehrere Restaurants und Cafés – etwa die beliebte Buhne XI.

Besonders hervorzuheben ist die Barrierefreiheit: Der Strand von Vitte ist der einzige an der Hiddenseer Ostküste, der auch für Rollstuhlfahrer gut erreichbar ist. Eine stabile Rampe führt hinunter zum Strand, und eine neu verlegte Mattenbahn reicht bis zur Uferzone selbst – ein schönes Beispiel dafür, wie Inklusion und Naturerlebnis auf Hiddensee zusammenfinden.

Während der Ferienzeit kann es hier recht lebhaft werden, und wer Ruhe sucht, findet sie eher einige hundert Meter südlich, wo sich die Besucherströme verlaufen und das Meeresrauschen wieder die Hauptrolle spielt. Die Strand- und Wasserqualität sind wirklich gut, der feine Sand wird regelmäßig gereinigt, und bei ruhiger See ist das Baden auch für Kinder unbedenklich.

Wer nicht direkt im Ort wohnt, erreicht den Vitter Strand bequem zu Fuß: aus Kloster über den Deichweg oder aus Neuendorf über einen ausgedehnten Spaziergang am Meer entlang. Mehrere Zugänge führen durch die Dünen des Schutzdeiches, bitte stets die ausgeschilderten Wege benutzen – sie schützen die empfindliche Vegetation und verhindern die Erosion der Düne.

Wie an der gesamten Ostküste Hiddensees arbeitet auch hier das Meer beständig an der Landschaft. Herbst- und Winterstürme überspülen den Strand und nagen an der Düne selbst – so muss der feine Sand regelmäßig wieder aufgespült werden, um die natürliche Strandlinie zu erhalten. Entlang des Strandes sind Buhnen und der Schutzwall der Huckemauer wichtige Bestandteile des Küstenschutzes.

Südlich des Ortes, dort wo die Dünenheide beginnt und verstreut liegende Ferienhäuser das Bild prägen, wird der Strand ruhiger. Der Übergang zum Neuendorfer Abschnitt ist fließend – und wer hier entlanggeht, erlebt, wie sich die Insel Schritt für Schritt von der geschäftigen Mitte in die stille Weite des Südens verwandelt. Wer ausgedehnte Spaziergänge liebt, kann von hier zu einer Strandwanderung bis nach Neuendorf aufbrechen und dort den Inselbus zurück nehmen.

Badestrand Neuendorf

Für den Autor dieses Artikels ist der Strand von Neuendorf der schönste auf Hiddensee – und das nicht ohne Grund. Schon der Weg dorthin, ob zu Fuß oder mit dem Rad, führt einen allmählich aus der Betriebsamkeit der belebten Inselorte in eine stillere Welt. Der breite, helle Sandstrand liegt südlich des Ortes und wirkt wie ein Gegenentwurf zu den belebten Abschnitten bei Vitte: weiter, ursprünglicher, fast ein wenig entrückt.

Am nördlichen Ende des Strandes sorgt während der Saison eine DLRG-Station für Sicherheit. Hier finden sich auch Toiletten und ein kleiner Strandkorbverleih – alles, was man für einen entspannten Badetag braucht. Doch wer auf der Suche nach Stimmungen und Eindrücken ist, sollte weitergehen: Nur wenige Minuten südlich wird der Strand leerer, der Wind trägt den Duft des Strandhafers herüber, und zwischen den niedrigen Dünen öffnen sich geschützte Sandkuhlen mit Blick über das Meer bis hinüber zum Darß.

Hier ist Hiddensee, wie man es sich erträumt – still, weit und mit einem Hauch von Wehmut. Das Licht spiegelt sich in den flachen Wellen, Möwen ziehen über das glitzernde Wasser, und der Horizont scheint ein wenig weiter entfernt zu liegen als anderswo. Mit dem Rauschen des Küstenschutzwaldes im Rücken und dem Knirschen der Füßen im Sand wird die Zeit unbedeutend. Wer ein Buch, ein Schreibheft oder einfach Muße mitbringt, wird sich hier leicht verlieren.
Nur eines sollte man vermeiden: das Betreten oder gar Campieren in den Dünen – sie sind Teil eines empfindlichen Ökosystems, das auch für künftige Generationen bewahrt werden muss.

Nach dem Baden laden nahegelegene Lokale wie die Stranddistel, das Café Rosi oder Die Boje zu einer kleinen Pause ein. Im Fischereimuseum kann man sich über den einst wichtigsten Nahrungserwerb auf Hiddensee informieren. Ein Spaziergang zum Hafen rundet den Besuch ab – Die Boote schaukeln im Wasser schaukeln und in der Ferne grüße Schaprode. Allmählich spürt man, wie die Insel ihren eigenen Rhythmus vorgibt.

Viele Besucher pilgern weiter bis zum „Kleinen Leuchtturm“. Das Leuchtfeuer Gellen, wie der offizielle Name lautet, ist in einer guten halben Stunde entlang des Strandes zu erreichen. Wer lieber das Fahrrad nimmt, gelangt über eine teils holprige Strecke durch den lichten Wald und die weitläufigen Graslandschaften des Gellen zum „Lütten“. Dieser kecke Geselle steht seinem großen Bruder auf dem Dornbusch in puncto Beliebtheit in Nichts nach. Mittlerweile gehört es zum guten Ton, beide Leuchttürme zu besuchen. Hier endet der Weg für die meisten Radfahrer – ein Ort, um innezuhalten, ein paar Fotos zu machen, den Wind zu spüren und vielleicht ein Bad im Meer zu nehmen.

Noch ein Stück weiter, dort wo der Küstenschutzwald ausläuft und ein Holzzaun den Beginn der Kernzone des Nationalparks markiert, liegt die südlichste Badestelle der Insel. Vom Leuchtfeuer führen schmale, sandige Pfade dorthin, durch Dünenmulden, lichte Kiefern und über offene Weideflächen. Auch eine Wanderung direkt am Wasser entlang ist möglich – begleitet vom Rauschen der Brandung und dem Blick auf das Festland, das hier zum Greifen nah scheint und doch unerreichbar bleibt.

Die Szenerie ist von einer stillen Eindringlichkeit: ein schmaler Streifen Wald, das Meer zu beiden Seiten und am fernen Horizont das Hochland von Kloster. Bei niedrigem Wasserstand lassen sich im sechsten Buhnenabschnitt vom letzten Strandzugang aus die Überreste der mittelalterlichen Gellenkirche entdecken – eine alte Kaufmannskirche, die längst von den Fluten verschlungen wurde. Die massiven Feldsteine ihres Fundaments tauchen dann aus den Wellen auf wie stille Zeugen einer vergangenen Zeit. Dieser Kirchenbau soll eine bauliche Erweiterung besessen haben, mittels derer ein dauerhaftes Leuchtfeuer unterhalten werden konnte und den Schiffen den Weg wies. Höchstwahrscheinlich war dies der erste „Leuchtturm“ auf der Insel Hiddensee.

Wer hier verweilt, versteht, warum Hiddensee die Menschen seit Generationen so tief berührt. Diese Mischung aus Weite, Vergänglichkeit und Frieden findet man nur an Orten, die die Zeit kennen – aber keine Uhren.

Strand mit Bademöglichkeit am Enddorn

Der Enddorn ist der nördlichste Strandabschnitt Hiddensees und zugleich einer der ungewöhnlichsten. Er liegt am Übergang von der offenen Ostsee zum ruhigeren Bodden, wo das auslaufende Steilufer des Hochlands auf die flache Landzunge des Neuen Bessins trifft. Anders als die breiten Sandstrände von Vitte oder Kloster wirkt der Enddorn wilder und naturbelassener.

Erreichbar ist der Strand über einen Plattenweg und einen anschließenden Trampelpfad von Grieben aus. Kurz vor dem Zugang gibt es einfache Fahrradabstellmöglichkeiten an Holzgeländern. Der Weg führt entlang alter Kopfweiden und dichter Schilfgürtel, die die Küstenlinie des Boddens prägen.

Die meisten Besucher genießen eine kleine Uferwanderung entlang der wilden Steilküste. Die Uferzone ist schmal, steinig und von Abbrüchen des Hochufers durchzogen. Das Umrunden des gesamten Hochlands am Fuß der Steilküste ist seit einigen Jahren verboten.

Nur ein kleiner Abschnitt eignet sich für ein Strandlager. Östlich, entlang der flachen Landzunge des Bessins, findet sich wieder Sandstrand. Dank des Windschattens des Dornbuschs ist die Brandung hier schwach. Baden ist theoretisch möglich, wird jedoch selten genutzt: Die vielen Steine im Wasser und dichten Algenfelder am Ufer schränken das Vergnügen ein. Dafür bietet dieser Abschnitt hervorragende Möglichkeiten, Segler zwischen Hiddensee und Rügen zu beobachten, die Vogelwelt des Bessins zu studieren oder einfach die ruhige Natur auf sich wirken zu lassen.

Nach der Rückkehr kann man sich im Restaurant des Hotels „Zum Enddorn“ noch mit einer Mahlzeit stärken oder den Durst stillen und das Erlebnis mit Blick über die Boddenlandschaft ausklingen lassen.

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