Das von Andreas Arendt herausgegebene Buch „Hiddensee – Bilder und Texte von damals“ war eine meiner ersten Anschaffungen über Hiddensee. Nun wird auch endlich einmal eine Rezension darüber fällig. Der Text bezieht sich auf die 1995er Ausgabe; mittlerweile gibt es eine aktualisierte Ausgabe aus dem Jahr 2007.
Auf den 95 Seiten hat Arendt eine bunte Mischung als alten Texten und Abbildungen untergebracht, die das goldene Zeitalter Hiddensees lebendig werden lassen.
Folgende Artikel hat Arendt zu diesem ZWecke ausgesucht:
- Hiddensees Wachstum an Schönheit und Größe (Arved Jürgensohn)
- Vorgeschichte und Geschichte der Insel Hiddensee (Prof. Dr. A. Haas)
- Die Volkssagen auf der Insel Hiddensee (Hans Findeisen)
- Das Wunder des Heiligen Nikolaus (Erich Sielaff)
Dass einer der profundesten Inselkenner, der langjährige Inselpastor Arnolds, hier nicht zu Wort kommt, überrascht zwar etwas; aber von ihm hätte man auch keine anderen Fakten erfahren. Aus den Geschichtsartikeln lassen sich die mittlerweile bekannten und verbreiteten Informationen über Hiddensee ziehen. Der Artikel über die Volkssagen ist recht unterhaltsam, nur das Wunder des Heiligen Nikolaus will sich irgendwie nicht recht einordnen.
Besonders hinweisen möchte ich die Leser auf die 63 Abbildungen, mit denen das Buch versehen ist. Den Großteil nehmen Photographien ein, die von gescannten Ansichtskarten stammen. Überflüssig zu erwähnen, dass hier dann oft Hotels, Restaurants oder Szenen am Bollwerk abgebildet sind. Hin und wieder gibt es Luftbilder und auch Blicke auf die Ortschaften, anhand derer man die immensen baulichen Veränderungen und Entwicklungen abschätzen kann. Dann gibt es die nachkolorierten Postkarten und Photographien, wie sie bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts sehr beliebt waren. Hier hätte ich mir weniger Photos und stattdessen ein, zwei Gemäldeabbildungen gewünscht. Gemälde wie sie in Vielzahl von den „Malweibern“ auf Hiddensee geschaffen wurden.
Das fast quadratische Buchformat wird dem Bildband-Text-Konzept durchaus gerecht. Die Typographie ist durchaus gelungen, wenn auch der Raum zum Seitenrand zu knapp bemessen ist. Die Schrifttype ist sehr streng und stößt manchmal beim erzwungenen, zweispaltigen Blocksatz an ihre Grenzen.
Das Hochglanzpapier ist eine Spur zu weiß und überstrahlt die Schrift hin und wieder. Dafür ist ein ausreichend schweres Papier verwendet worden, was vor allem den gedruckten Photos zugute kommt.
Fazit
Ein sehr schönes Büchlein, das in eine Hiddensee-Bibliothek unbedingt reingehört. Ansonsten ein Kandidat für ein Geschenk von und über die Insel. Mit ein paar erweiterten Texten und neuen Bildern ist dieser Klassiker 2007 in einer neuen Auflage erschienen.