Seit dem Bestehen der Insel Hiddensee ist das Hochland den zerstörerischen Kräften der Ostsee ausgesetzt. Unablässig tragen die Wellen Material vom Steilufer ab und lagern es im Süden oder Nordosten der Insel wieder an. Hiddensee ist auf diese Weise auf eine Größe von 18 Kilometern angewachsen.
Für den Küstenschutz bieten sich eine ganze Handvoll Techniken und Methoden an. In den 1930er Jahren entschied man sich, den besonders exponierten Bereich der Hucke (ein markant vorspringender Höhenzug auf der Höhe Klosters) durch eine künstlich errichtete Steinmauer zu schützen.
1936 wurde dann mit dem Bau der sogenannten Huckemauer begonnen. Mit Kriegsausbruch 1939 wurde der Bau der Huckemauer eingestellt. Die unregelmäßige und mitunter chaotische Ablage der schweren Granitbrocken auf den äußeren Teilstücken zeugt noch heute davon.
Die Mauerkrone erhebt sich etwa 2 Meter über dem Meeresspiegel, ist ca. einen Meter breit und begehbar.
Wo die Huckemauer genau verläuft
Der Einstieg ist etwa ab der Hucke möglich und und führt ca. 400 Meter in Richtung Norden. Auf dem Photo links beginnt der begehbare Teil der Huckemauer in etwa bei dem Knick, den sie ins Meer hinaus vollführt. An ihrem Nordende läuft die Mauer in wahllos zusammengekippten Steinen aus. Das gleiche gilt für ihren südlichen Abschnitt. Es ist unschwer zu erkennen, dass geplant war, die gesamte Steilküste Hiddensees durch diese Mauer vor Küstenerosion und Landverlust zu schützen. Aber weder die DDR noch die BRD waren gewillt oder in der Lage, den Bau weiterzuführen. Seit 70 Jahren schützt die Huckemauer nur diesen kleinen Bereich entlang der Westseite der Insel und wurde seither nicht groß verändert.
Die Mauer endet im Süden mit dem Beginn des Küstenschutzdeiches zwischen Kloster und Vitte.
Damit auch an diesem Strandabschnitt wenigstens das Baden in der Ostsee möglich ist, wurde die Huckemauer an drei bis vier Stellen durch Auslassungen unterbrochen. Diese Lücken sind in der Regel nur 5 – 7 Meter breit und von Kiesfeldern gesäumt. Alle Mauerdurchbrüche sind gruppieren sich um den Strandzugang Kloster und befinden sich im Blickfeld der Rettungsschwimmerstation.
Der Strand entlang der Huckemauer weist ohnehin eine eher geringe Qualität auf, er ist mit Steinen übersät und nur über einen Zugang in Kloster (links vom Inselmuseum) erreichbar.
Neben einer Strandkorbvermietung eignet sich dieser Abschnitt nur für Strandwanderungen (nicht barfuß) oder das Drachensteigen. Ein geeigneter Badestrand beginnt im Bereich Vitte.
Spaziergang auf der Huckemauer
Obwohl die Granitbrocken meistens recht passend verlegt wurden, bilden sich zum Teil recht große Spalten zwischen den Decksteinen, wie Sie auf dem Photo sehen können. Wenn die Mauerkrone bzw. die Decksteine vom Regen oder den Wellen nass sind, ist es dort sehr rutschig. Fehltritte können dann zu Bänder- und Knöchelverletzungen sowie schweren Stürzen führen. Gehen Sie langsam, setzen Sie jeden Schritt mit Bedacht und behalten Sie den Untergrund im Auge.
Wenn doch einmal etwas passieren sollte – erste Maßnahmen kann der Inselarzt einleiten.
Photos und Impressionen von der Huckemauer
Viele Inhalte (Texte, Photos und Videos) über die Huckemauer und die Steilküste Hiddensees ähneln sich stark. Die Redaktion empfiehlt daher, auch einmal in den entsprechenden Artikel über die Hiddenseer Steilküste reinzuschauen.